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ToggleVor nicht allzu vielen Jahren lebten wir in einer Zeit, in der wir uns regelmäßig die Frage stellten: Wie lassen sich die Urlaubserinnerungen am besten konservieren? Gemeint ist hier natürlich die Frage nach der richtigen und bestmöglichen Aufnahmetechnik. Dieses Gerät, welches sich Fotoapparat nennt, stellte uns immer wieder vor eine preisliche und auch technische Herausforderung. Welche Kamera ist gut, aber günstig? Wie viele Megapixel reichen aus? Wie lassen sich die Bilder bearbeiten?
Fotografie damals und heute
Die Fotografie, die heutzutage viel mit High-Tech-Equipment zu tun hat, war stets im Wandel. Seit den 1980er und 90er Jahren hat sich einiges getan. Früher gab es den analogen Film der entwickelt werden musste. Das dauerte Tage. Zumindest, wenn man kein Fotolabor zu Hause hatte. Zudem war dieser Film sehr sensibel und musste daher besonders vorsichtig behandelt werden. Selbst Tageslicht konnte die Filmrolle unwiderruflich zerstören.
Daneben gab es noch die sogenannten Polaroid-Kameras, die wahrscheinlich jeder von uns kennt. Diese sind mittlerweile Kult und werden heute in flippigen Farben und Formen hergestellt. Hier hat man direkt nach dem Abfotografieren einen Film, der sich selbst entwickelt. Außerdem lässt sich das Foto danach sofort als physisches Exemplar in Händen halten.
Obwohl es die erste Digitalkamera (mit sage und schreibe 0,01 Megapixeln!) 1975 gebaut wurde, gab es den Boom des nicht-analogen Fotografierens erst viele Jahre später. 1995 war es dann endlich soweit. Die Casio QV-10 war der erste Fotoapparat mit LCD-Bildschirm. Kosten damals: etwa 700 Dollar. Mit der Zeit wurden die Geräte günstiger und schon bald sah man an jeder Ecke enthusiastische Menschen, die ihre Umwelt abfotografierten. Und dann kam 1999 etwas, was sich durchaus als Quantensprung bezeichnen lässt: Das Nokia 7650.
Zunächst nur in Japan erhältlich, war es das erste Mobiltelefon mit eingebauter Kamera. Fotos gab es hier in VGA-Auflösung, welche 640 x 480 Pixel (0,3 Megapixel) entsprach. Im Vergleich: Das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G aus dem aktuellen Jahr 2021 hat fünf Kameras:
- Frontkamera mit 40 Megapixeln
- Weitwinkelkamera mit 108 Megapixeln
- Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixeln
- Zwei Teleobjektive mit jeweils 10 Megapixeln
Dieses Beispiel zeigt 22 Jahre Unterschied. Handys sind schon lange nicht mehr nur zum Telefonieren gemacht. Das Smartphone ist als Wundermaschine fest in unserem Alltag verankert und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wir möchten Ihnen heute einen kurzen Überblick zum Supertool „Handykamera“ geben und zeigen, dass dieses Feature mehr kann, als Sie dachten!
Was ist das Ziel dieses Vergleichs?
Gerade die Kamerafunktion hat sich zu einem Tool gemausert, das selbst professionelle Fotografen ins Staunen versetzt und vor allem die Fragen stellt: Gibt es bald eine Welt ohne klassische Fotografie? Wie konkurrier fähig sind Handykameras zu Profiequipment? Welche Handys eignen sich besonders gut dafür?
Um diese Fragen beantworten zu können, muss man erst einmal einige grundlegende Dinge beachten. Hier zeigen wir, was klassische Fotografie überhaupt ist. Im Gegenzug wird natürlich auch erklärt, wie Smartphone-Fotografie funktioniert und verstanden wird. Bereits hier kann schon gesagt werden: Es gibt einige wichtige Unterschiede! Doch dazu später mehr.
Ziel ist es also darzustellen, in welchem Maße das Handy die Fotoszene dominiert. Im selben Atemzug möchten wir Ihnen zudem einige Tipps und Tricks verraten, mit welchem Sie zum Kameraprofi werden!
Für wen eignet sich dieser Vergleich?
Liebe Fotografen, wir müssen es jetzt leider tun – Wir setzen euer teures und aufwendig zusammengestelltes Equipment auf eine Stufe mit einer gängigen Handykamera. Und warum ist das gerechtfertigt? Weil – wie oben bereits angerissen – Smartphone heute die Welt aus der Hosentasche dominieren.
Egal ob Laie, Profi-Fotograf oder der YouTuber, der nicht selten mit seiner Handykamera Content liefert – Jeder hat ein Smartphone. Und seien wir mal ehrlich: Wieviel Fotos schießen Sie in der Woche? Wie groß ist Ihr digitales Fotoalbum? Wie oft sind Sie auf Instagram und anderen sozialen Medien mit Fotos konfrontiert? Täglich. Stündlich. Minütlich. Eigentlich immer. Es wird endlich Zeit, sich mit den Möglichkeiten professioneller Fotografie auseinander zu setzen!
Wenn Sie sich zudem ein neues Smartphone zulegen möchten und unsicher sind, welches Handy richtig gute Fotos schießen kann, dann sollten Sie unbedingt weiterlesen!
Wie kann das Handy bei professioneller Fotografie mithalten?
Diese Frage ist natürlich von aller größter Bedeutung. Wie kann es sein, dass ein Gerät, das ursprünglich zum Telefonieren gedacht war, plötzlich mit einem Fotoapparat konkurriert? Schließlich müsste letzterer schließlich ein Meister in seiner Disziplin sein – dafür wurde er doch gebaut! Naja, die Offensive kam organisch. Und stets mit neuester Technik im Mikrochip-Format. Bestes Beispiel aus Silicon Valley: Semantic Rendering.
Apple hat in der letzten Zeit im wahrsten Sinne des Wortes die Linse geschärft, wenn es um technischen Fortschritt der Superklasse geht. Seit der 11er-Reihe des iPhones kommt eine deutlich verbesserte Kamera auf den Markt, die es in sich hat. Grund dafür ist das besagte Semantic Rendering. Hierbei handelt es sich um eine intelligente Software, welche einzelne Bildausschnitte erkennt und – je nach dem, was abgebildet ist – auf individuelle Weise bearbeitet. Diese Technologie ist so genau, dass sie Haare und Haut beim Menschen sehr genau unterscheidet. Dabei erkennt sie sogar Augenbrauen und Bart. Diese Partien werden dann relativ zum Hintergrund schärfer dargestellt. Die Kamera beginnt somit semantisch, also inhaltlich zu „sehen“. Künstliche Intelligenz lebt in Apples A11-Bionic-Chip. Die Kamera ist somit nur das sehende Organ – berechnet wird das Bild im integrierten Schaltkreis. Also so, wie das Zusammenspiel aus Auge und Gehirn beim Menschen.
Dieses Beispiel macht das deutlich, was klassische Fotografie nicht ist. Sie arbeitet nicht mit künstlicher Intelligenz, sondern nur mit natürlicher. Hier ist der Mensch, der am längeren Hebel sitzt, nicht die Maschine. Und genau das ist der springende Punkt. Die neuen Handys haben ein bildbearbeitendes Element, das hochklassige Bilder erzeugt. So produziert jedes zehnjährige Kind mit einem Knopfdruck ein Foto, wofür der professionelle Fotograf viel Zeit an Software-Bearbeitung aufwenden müsste. Klassische Fotografie hat natürlich viele Facetten. Wenn man sich beispielsweise als realitätsnaher Fotograf sieht, dann ist Bildbearbeitung erstmal nebensächlich.
Zusammenfassend lässt sich also deutlich sagen: Das Smartphone vereint Hardware und Software miteinander. Zudem verwendet es mittlerweile künstliche Intelligenz, welche es schafft selbstständig das Bild inhaltlich zu kategorisieren und es zu optimieren. Das geschieht in Bruchteilen von Sekunden und vollautomatisch. Das Foto wird also zusammengerechnet.
Welche Optionen lässt die Handykamera zu?
Wie eben festgestellt, macht das Smartphone Fotografie zu einem Kinderspiel. Alles geschieht per Knopfdruck. Gerade, wenn das Handy noch neu ist und man sich nicht an den gehobenen Standard gewöhnt hat, ist die Begeisterung der geschossenen Fotos groß. Wenn man sich jedoch die Zeit nimmt und schaut, welche veränderbaren Parameter eigentlich in der Kamerafunktion vorhanden sind, stößt man oft auf ein großes Spektrum an Funktionen. Die wichtigsten Begriffe stellen wir Ihnen nun vor.
Bei den gängigen neuen Handykameras muss man zwei Modi unterscheiden: Die Phase vor dem Foto und die Zeit nach dem Schnappschuss. In der ersten Phase gibt es bereits wichtige Funktionen, die man kennen sollte. Diese wären neben der Filmfunktion:
- Das Bildformat: normales Foto, Quadrat, Panorama
- Blitz ein/aus
- Bildfilter: kalt, warm, schwarzweiß
- High Dynamic Range-Funktion (HDR): Hierbei werden mehrere Fotos für eine harmonische Helligkeitsverteilung zu einem einzelnen Bild übereinandergelegt.
- Selbstauslöser mit Countdown
Wenn das Foto nun geschossen worden ist, gibt es eine breite Palette an Anwendungen, mit welchen sich das Endergebnis noch weiter „tunen“ lässt. Dazu folgende Modi (am Beispiel iPhone):
– Belichtung – Brillanz – Glanzlichter – Schatten – Kontrast – Helligkeit – Schwarzpunkt – Sättigung | – Lebendigkeit – Wärme – Farbton – Schärfe – Auflösung – Reduktion von Störungen – Vignette |
Sie sehen, die Liste ist wirklich lang! Die implementierte Software gibt also ziemlich viel her, wenn man sich in Sachen Fotobearbeitung ausprobieren möchte. Diese Funktionen reichen meistens schon aus, um Bilder nachzubessern. Der Vollständigkeit halber sollte noch die Schnittfunktion erwähnt werden. Man kann seine Fotos natürlich auch auf alle möglichen Formate frei zuschneiden oder etwa die Vorlagen, wie z.B. 9:16, 8:10, 5:7 etc. nutzen.
Diese Funktionen sind, wie gesagt, im Betriebssystem des Smartphones eingebettet. Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann das mit einer der vielen Apps für Bildbearbeitung tun. Auch hier möchten wie Ihnen die Dauerbrenner nicht vorenthalten.
Empfehlenswerte Apps für Bildbearbeitung
Adobe Photoshop Fix (für iOS und Android kostenlos verfügbar)
Dies ist sozusagen der Klassiker unter den Bildbearbeitungsprogrammen. Wir alle benutzen das Wort „photoshoppen“ bereits seit vielen Jahren als Synonym für Bildbearbeitung oder Fotomontage. Die App bietet dem Nutzer viele Funktionen, die er auch auf dem Rechner-Version wiederfindet. Zudem bietet die Anwendung die Möglichkeit, Projekte im PSD-Format zu speichern und anschließend am PC weiterzuarbeiten. Adobe Photoshop Fix ist kostenlos und kinderleicht zu bedienen.
Facetune2 (für iOS und Android kostenlos verfügbar)
Facetune2 ist neben der kostenpflichtigen App Facetune ziemlich beliebt und fokussiert sich, wie schon am Namen zu erkennen ist, auf das Gesicht. Wenn Sie also Selfies der Extraklasse machen wollen, dann wird diese App Ihnen auf jeden Fall helfen. Ob Nase richten, Haut straffen oder Augenringe entfernen – Ein Schönheitschirurg für die Hosentasche.
Snapseed (für iOS und Android kostenlos verfügbar)
Diese App ist sozusagen ein Allroundtalent und beschränkt sich nicht nur auf Selfies. Die Nutzungsoberfläche ist sehr klar und macht es daher auch für Einsteiger leicht sich zu orientieren. Dabei gibt es auch einen Automatikmodus, der die Bilder nach vorher bestimmten Kriterien bearbeitet. Die Applikation kommt aus dem Hause Google – ist jedoch sowohl für iOS als auch Android vorhanden.
Diese drei Apps sind nur ein kleiner Teil an Programmen, die das Fotografieren mit dem Handy unterstützen können. Hier kann eine Google-Suche manchmal Abhilfe schaffen, wenn Sie ein ganz spezielles Anliegen haben. Die richtige Applikation ist dann schnell gefunden. Achten Sie dabei, ob das Angebot kostenlos oder bezahlpflichtig ist. Wer es wirklich ernst meint, sollte sich daher auch Apps anschauen, für Geld verlangt wird. Dort sind die Funktionen noch vielfältiger. In den meisten Fällen reichen jedoch die kostenlosen Versionen für den Laien schon völlig aus.
Welche Handys sind lohnenswert bezüglich guter Fotografie?
Diese Frage bestimmt natürlich den Kernpunkt unserer heutigen Debatte. Unsere in diesem Artikel getätigten Feststellungen möchten wir folgend mit einigen aktuellen Handymodellen präsentieren. Zudem werden besondere Technologien erklärt, damit Sie beim nächsten Handykauf vollen Durchblick haben. Was Semantic Rendering und HDR ist, wissen Sie nun. Doch kennen Sie auch Deep Fusion, Space Zoom oder LiDAR? Nein? Wir zeigen es Ihnen!
Samsung Galaxy S21 Ultra 5G
Das neuste Modell der Galaxy-Reihe von Samsung hat viel zu bieten, wenn es um die Kamera und die Fotofunktionen geht. Auf der deutschen Homepage der koreanischen Firma werden deutlich die Fortschritte beworben, die die Fotografie auf eine neue Stufe heben. Am Anfang dieses Artikels haben wir bereits über die Pixel-Anzahl des Modells berichtet – nun kommen noch zwei weitere wichtige und neue Features hinzu:
Space Zoom
Hier lassen sich „weit entfernte Motive“ aufnehmen, „während der Hintergrund im Porträtmodus deutlich vom Motiv abgehoben werden kann.“ Dieser Modus sorgt also dafür, dass der wesentliche Inhalt sehr präsent aufbereitet wird. Zudem ist der Zoom deutlich verbessert worden, sodass z.B. Schriftzüge in weiter Entfernung und nicht mit dem bloßen Auge erkennbar sehr gut auf dem Handydisplay abgebildet werden.
Single Take
Hier bringt auch Samsung künstliche Intelligenz mit ins Spiel. Mit Hilfe der Single Take-Funktion nimmt das Handy längere Sequenzen an Material auf, um dann die besten Fotos eigenständig herauszufiltern und zusammenzurechnen. Diese Funktion funktioniert ebenfalls im Videomodus.
Wenn Sie näheres zum Samsung Galaxy S21 Ultra 5G wissen möchten, schauen Sie doch einfach mal unter diesem Link. Dort finden Sie auch die beiden erwähnten Technologien mit einigen Erklärungen und Videos.
Apple iPhone 12 Pro
Ohne ein Apple-Beispiel geht es bei uns nicht. Und wenn Sie das Unternehmen kennen, wissen Sie auch, welche Überraschungen es manchmal gibt. Technologien, die fast schon an Magie grenzen, kommen immer wieder aus Kalifornien – aus dem Hause Apple. Das iPhone 12 Pro vereinigt die neuesten Errungenschaften in einem Gerät, welches auch fototechnisch absolute Spitzenklasse liefert. Die besonderen Eigenschaften sind hier:
LiDAR-Scanner
Apple sagt auf der Unternehmenshomepage, dass die LiDAR-Technologie von der NASA für die Mars-Missionen entwickelt wird. Und das soll was heißen! Das iPhone betritt damit das Feld von Augmented Reality (AR), zu deutsch „erweiterte Realität“. Das System bietet nicht nur in Verbindung mit 5G Echtzeit-Spaziergänge durch den Regenwald an, sondern leistet einen fortschrittlichen Beitrag für die Kameratechnik. Es geht ums Fotografien bei Nacht. Das neue Weitwinkelobjekt erfasst 27% mehr Helligkeit und macht Apple zufolge „87% bessere Fotos bei wenig Licht“. Wer also Portraits im Dunkeln machen möchte, ist mit dem iPhone 12 Pro gut aufgehoben!
Deep Fusion
Diese Technik basiert ebenfalls auf dem A13 Bionic Neural Engine-Chip von Apple. Damit bedient sich auch dieses System der künstlichen Intelligenz. Deep Fusion eignet sich besonders gut für Fotos, die weder in besonders heller oder dunkler Umgebung geknipst werden. Auch hier werden wieder mehrere Bilder geschossen, miteinander verglichen und einzelne Elemente des Fotos so zusammengerechnet, dass am Ende beeindruckende Schnappschüsse entstehen.
Apple hat also für jedes Lichtverhältnis eine individuelle Technik entwickelt. Wer mehr über diese Systeme erfahren und gute Foto-Beispiele sehen möchte, sollte sich auf der Apple-Website umschauen. Wir haben an dieser Stelle folgenden Link für Sie:
Fazit und Schlusswort
Der heutige Vergleich mit dem Schwerpunkt Handykamera konnte deutlich machen, dass es ernst wird. Nein, es ist bereits ernst. Fotografie mit dem Handy hat die klassische Fotografie nicht nur eingeholt, sondern auch teilweise überholt. Ob es bei der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts jedoch gerechtfertigt ist nach einer Ablösung der klassischen Art des Ablichtens durch das Smartphone zu sprechen, kann ausgeschlossen werden. Analoge und digitale Fotografie bleibt, was sie ist. Ein Werkzeug, bei der der Mensch das Wesentliche bestimmt. Bei dem Thema Handykamera sollte eher die Frage gestellt werden: Ist das noch digital? Oder schon die Post-Digitalisierung im Bereich Smartphone?
Künstliche Intelligenz ist wohl der markanteste Punkt. Was vor 20 Jahren noch Science-Fiction war, ist heute Realität. Jeder einzelne Mensch bestimmt selbst, in wie weit er diese Technologie nutzen möchte – noch beherrschen Roboter nicht die Welt… oder merken wir es gar nicht mehr?
Wenn Sie also auf der Suche nach einem neuen Smartphone sind und gerne fotografieren, dann wissen Sie jetzt, was sich hinter einigen wichtigen Begriffen bezüglich Handykamera verbirgt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!
Über den Autor
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