Smarthome: Wie Sie mit 4 praktischen Tricks das Handy und Ihr Zuhause verbinden

Von Rene Reinisch
Smarthome

Kennen Sie diese Situation? Sie waren im Urlaub. Wieder Zuhause möchten Sie ihren Lieben spontan die vielen bunten Fotos mit all den schönen Erinnerungen zeigen, die Sie geknipst haben. Natürlich sind die Bilder auf dem Handy und es wäre schade und umständlich, die Eindrücke auf dem kleinen Smartphone-Display zu präsentieren. Also was tun?


Welche Möglichkeiten gibt es und wie kann ich Sie anwenden?

Genau diese Frage stellen wir auch uns immer wieder. Wie zeige ich meine Urlaubserinnerungen so, dass ein atemberaubender Eindruck bleibt? Natürlich gibt es eine logische Antwort auf die Frage: Fotos exportieren, angemessen großes Präsentationsmedium wählen, Geschichte erzählen! Doch bereits jetzt gibt es neue Probleme: Wie exportiere ich die Fotos vom Handy? Was sind geeignete Geräte, um meine Inhalte abzubilden? Brauche ich Apps? Reicht vielleicht ein Kabel? Kann ich meine Daten nicht irgendwo zentral Zuhause speichern? Geht das alles irgendwie stressfrei und schnell?

Sie merken schnell: Aus einem kleinen Bedürfnis seine Erinnerungen mit den Mitmenschen zu teilen, kann ziemlich schnell großes Chaos entstehen. Noch schlimmer wird es, wenn die Technik nicht mitspielt. Schnell verliert so mancher die Lust. Am Ende bleiben die Fotos auf dem Handy und erreichen nie das heimische Wohnzimmer. Schade!

Falls wir Sie jetzt ein wenig mit schlechten Emotionen versorgt haben, dann sollten Sie auf jeden Fall weiterlesen. Lassen Sie sich nicht von unserer Provokation täuschen. Denn: Es gibt für jedes angesprochene Problem die passende Lösung.

In diesem Artikel erfahren Sie vier technische Möglichkeiten, das eigene Handy ins Heimnetzwerk zu integrieren. Wir zeigen Ihnen nicht nur, wie sich Fotos schnell und problemlos auf andere Geräte projizieren und übertragen lassen, sondern auch wie Sie Ihre Daten zentral lagern und mit dem Smartphone steuern können. Wir sprechen gängige Probleme an und versorgen Sie mit Lösungen, die zügig und günstig umsetzbar sind. Egal ob Hard- oder Software, Kabel oder Funk – heute sagen wir den technischen Widerständen den Kampf an!


Welche Verbindungen zum Handy gibt es?

Wenn wir einmal zurückdenken: Vor rund zwanzig Jahren war Videotelefonie total futuristisch. Die meisten Menschen konnten sich nicht vorstellen, solch eine Funktion in der Hosentasche zu tragen und einfach kabellos das sprechende Gesicht des Gegenübers auf dem Handy-Display zu sehen. Der technische Fortschritt ging so schnell, dass wir es seit knapp zehn Jahren als Selbstverständlichkeit empfinden. Wir „facetimen“ gefühlt genauso viel, wie wir telefonieren!

Ähnlich kurios erschien uns in den 1990ern die Vorstellung, unsere Wohnung oder das Eigenheim mit einem kleinen Handtelefon zu steuern. Zugegebenermaßen muss man sagen, dass diese Sache noch am Anfang ist. Auch wenn die Tendenz existiert, dass einzelne Geräte oder die Hardware einer bestimmten Marke miteinander interagieren – reine Komplettlösungen gibt es noch gar nicht so viele. Dennoch geht der Trend deutlich in diese Richtung. Doch wie lässt sich gerade das Handy mit dem Heimnetzwerk koppeln?

1.    Handy und Mensch

Zunächst einmal gibt es hier wohl den wichtigsten Schnittpunkt, wenn es um die Interaktion Zuhause und Handy geht. Natürlich ist das der Mensch. Allerdings gibt es heutzutage mehr Möglichkeiten sein Handy zu steuern, als nur etwas einzutippen. Speziell geht es hier um die sogenannten Sprachassistenten. Siri, Alexa oder Google. Wir alles kennen sie entweder schon privat oder aus der Werbung. Sie erleben gerade einen riesigen Hype. Und warum ist das so? Weil sie technisch natürlich die Zukunft repräsentieren und uns im besten Falle das Leben erleichtern.

Sprachassistenten gibt es in verschiedenen Ausführungen. Da sind zum einen die einzelnen Lautsprecher, die sich unabhängig vom Handy nutzen lassen. Hierbei steht das Gerät fix im Raum und nimmt Sprachbefehle wahr, wenn man bestimmte Stichworte nennt. Auf der anderen Seite gibt es die im Smartphone integrierten Assistenten. Wer allerdings denkt, dass diese Technologie erst 2011 mit Siri aufkam, hat sich getäuscht. Fakt ist nämlich, dass es bereits 1966 die erste Software im Bereich Spracherkennung gab – damals unter dem Namen „Eliza“.


Zwischen der Großmutter Eliza und ihrer Tochter Siri gab es eine lange Zeit, in der sich nichts getan hat – zumindest für den Endkunden. Seit knapp zehn Jahren geht es jedoch fast schon exponentiell voran. Hier ein kleiner Überblick der drei wohl bekanntesten Sprachassistenten auf Smartphones, die in der letzten Dekade erschienen sind:


„Alexa, wie spät ist es?“

Bekannt ist Amazons Begleiterin für die eigenen vier Wände vor allem als Smartspeaker. Also einem Lautsprecher mit Mikrofon, welcher im Raum steht. Wussten Sie, dass Alexa sich ganz einfach als App aufs Handy herunterladen lässt? Sie existiert seit 2016 in Deutschland und reagiert auf den Sprachbefehl „Alexa, …“.


„Hey Siri, stelle den Wecker auf 7:00 Uhr.“

Wie oben bereits erwähnt, hat 2011 die Revolution der Sprachassistenten angefangen. Siri gab es damals serienmäßig im iOS – gerade iPhones profitierten davon. Und damit auch der Endkunde. Anders als andere Systeme, lebt Siri nur auf Apple-Geräten und lässt sich nicht auf beispielsweise Android übertragen.


„Ok, Google, füge Nudeln in die Einkaufsliste.“

Neben Siri und Alexa gibt es mit dem „Google Assistant“ noch einen weiteren wichtigen Akteur im Bereich der Sprachassistenten. Wie der Name es schon sagt, stammt dieser von Google. Er ist sowohl für Handys, als auch auf Smartspeaker konzipiert. Die Software funktioniert auf Android– und iOS-Geräten.

Diese drei Systeme sind die bekanntesten Vertreter in unserer Kategorie Mensch und Smartphone. Daneben existieren noch einige andere, wie z.B. Bixby von Samsung. Wir möchten die Auflistung gerne übersichtlich halten und verzichten erst einmal auf die Beschreibung weiterer Software. Wenn Sie ein wenig detaillierter erfahren möchten, welche Firmen welche Assistenten anbieten und was in Zukunft noch kommen soll, dann schauen Sie doch mal hier:

https://sprachassistenten.marketing/allgemein/sprachassistenten-marktuebersicht/

 

2.    Handy und Smart-Home

Ja, es wird immer futuristischer! In der Einleitung haben wir bereits kurz Komplettlösungen in Sachen Smart-Home angesprochen. Es gibt tatsächlich einige Systeme, die darauf ausgelegt sind das komplette Eigenheim von Handy aus zu steuern. Wir möchten Ihnen daher nun diesen Fall präsentieren:

Das Apple HomeKit

Apple lässt es sich natürlich nicht nehmen, nach vorne zu gehen und ein System zur Steuerung des ganzen Hauses anzubieten. Die Firma ist in unserem Fall ein gutes Beispiel. Wir können sehen, wie vollständig oder unvollständig ein einzelner Anbieter ein in sich geschlossenes System an den Endkunden bringt. Apple arbeitet dabei mit den Schlagworten „works with Apple HomeKit“ bzw. „works with Apple Airplay“, wenn es um die Kompatibilität der Geräte untereinander geht. Was lässt sich unser Zuhause mit diesem System steuern?


Schlüssellose Öffnung

Wer kennt es nicht? Man kommt vom Einkaufen – die Hände voll mit Taschen. Jetzt noch den Schlüssel finden und dann ist man endlich Zuhause. Nach einer kurzen Suche merkt man: Der Schlüssel ist in der Tasche unter dem Einkauf. Umständlich!

Dafür gibt es nun die Lösung. Mit dem intelligenten Türschloss können Sie entweder per Knopfdruck auf dem Smartphone oder sogar per Sprachbefehl Ihre Tür öffnen. Und das funktioniert sogar, wenn Sie auf einem anderen Kontinent sind! Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr Handy dabei haben.

Ein Beispiel für die schlüssellose Öffnung ist die „Nuki Smart Lock 2.0“. Mit einem Preis von knapp 300 Euro hat das System aber ordentlich was zu bieten. Wir zeigen Ihnen am Ende des Artikels, wo Sie mehr Informationen finden. Also dranbleiben!


Lichtverhältnisse im Zimmer

Licht gibt es Zuhause in der natürlichen Form und künstlichen Variante. Beides lässt sich gut mit dem Apple HomeKit steuern. Zum einen gibt es Rollläden, die vom Handy bzw. per Sprachbefehl gesteuert, das Fenster nach Belieben verdunkeln.

Die zweite Variante kontrolliert die Glühbirnen und generell die künstliche Beleuchtung zu Hause. Doch welches Equipment braucht es dafür?

Wie wäre es mit dem „Philips Hue Smart Button“? Dieses kleine Gerät sieht aus wie ein herkömmlicher Lichtschalter und lässt sich mit einigen Schrauben und Klebeband an der Wand anbringen. Die kabellose Steuerung ermöglicht eine Bedienung der Lichtverhältnisse ohne Aufstehen, ganz ohne Stress vom Sofa aus!


Für die Sicherheit zu Hause

Ein sicheres Zuhause bedient ein Grundbedürfnis und ist wichtig, sich von den Strapazen des Arbeitsalltag zu erholen. Dafür muss jedoch die Sicherheit gewährleistet sein. Leider ist das Spektrum an Bedrohung groß, egal ob sie menschlicher oder technischer Natur ist. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle zwei kurze Möglichkeiten vorstellen, die Sie frühzeitig vor einem Schaden warnen.

Was tun, wenn es brennt? Natürlich gibt es Rauchmelder, die in jeden Raum zu finden sind. Doch was ist, wenn man das Signal zu spät wahrnimmt? Dafür kommt nun der „Eve Smoke“-Rauchmelder zum Einsatz. Dieses smarte Gerät lässt sich mit dem Apple HomeKit verbinden und sendet neben dem normalen schrillen Signalton noch einen weiteren Alarm auf das vernetzte Smartphone.

Kommen wir weg vom Feuer und zu der Frage, was Zuhause noch alles an Unfällen passieren kann. Diesmal geht es um Wasser. Genauer gesagt um Überschwemmungen. Es gibt dazu ein schlaues Gerät, welche bei kleinstem Wasserkontakt eine Warnung ans Smartphone sendet. So werden Sie frühzeitig informiert und können einen teuren Schaden vermeiden. Hierfür eignet sich der Wassermelder „Aqara Water Leak Sensor“ für ca. 20 Euro.

Das intelligente Türschloss, die Lichtsteuerung oder das Rauchmelde- bzw. Wasserwarnsystem sind nur die Spitze des Smart-Home-Eisbergs. Interessieren Sie sich, welche weiteren Möglichkeiten es im intelligenten Haus gibt? Dann empfehlen wir Ihnen den folgenden Link:

https://www.homeandsmart.de/homekit-geraete-smart-home-apple

Hier finden Sie nicht nur unsere Informationsquelle zum Smart-Home-Kapitel, sondern auch viele weitere Details zu den oben vorgestellten Gerätschaften. Zudem gibt es dort auch einen umfassenden Artikel über das smarte Türschloss „Nuki Smart Lock 2.0“.


3.    Handy und Smart-TV

Wir erinnern uns an das Anfangsszenario. Wir haben ein Problem, Bilder auf den Smart-TV zu übertragen. Doch geht das überhaupt? Ja, es geht! Hier die Möglichkeiten:


Kabelverbindung mit HDMI und USB

Kommen wir kurz zurück zu einem klassischen Aspekt aus der heimischen Elektronik. Es geht um Kabel. Tatsächlich funktioniert eine Datenübertragung bzw. das reine Abbilden von Inhalten eines Smartphones, ohne diese zu speichern, auch per Drahtverbindung. Das Unterfangen glückt jedoch nur dann, wenn Handymodell, Betriebssystem (von TV und Handy!) und der zu übertragende Inhalt im Einklang stehen. Das ist oft gar nicht so einfach.


iPhone mit Samsung-Smart-TV

Es wird ein HDMI-to-Lightning-Kabel benötigt. Ein Ende des Kabels benötigt den Anschluss HDMI Typ A – also die „normale“ Größe. Das andere Ende des Drahtes braucht einen Lightning-Adapter. Das Betriebssystem des Smart-TVs erkennt den Fotoordner. Mit der Fernbedienung des Fernsehers lässt sich nun kinderleicht eine Diashow steuern.


Das Gleiche funktioniert auch mit einem Lightning-to-USB-Kabel. Ein Ende der Drahtverbindung ins Handy, das andere Ende in den USB-Anschluss des Fernsehers. Fertig!


Drahtlose Verbindung: Screen Mirroring

Die Hauptfrage lautet: Wie lässt sich der Bildschirminhalt des Handys auf den Fernseher übertragen? Solange TV und Smartphone vom gleichen Hersteller sind, ist das Problem schnell gelöst. Beispiel: Samsung.


Samsung-Handy mit Samsung-Smart-TV

Vergessen Sie Kabel oder lange Auseinandersetzungen mit der Hardware. Screen Mirroring funktioniert z.B. über die App „SmartThings“. Auf der Samsung-Internetseite steht folgendes bezüglich des Ablaufes einer Einrichtung von Screen MIrroring:

  1. Verbinde deinen Samsung Smart TV und dein Mobilgerät mit demselben WLAN-Netzwerk.
  2. Lade die SmartThings-App auf dein Mobilgerät herunter.
  3. Öffne die SmartThings-App.
  4. Tippe auf „Gerät Hinzufügen“.
  5. Wähle deinen Fernseher aus oder scanne deinen in der Nähe befindlichen Fernseher.
  6. Tippe deinen Fernseher an und stelle eine Verbindung zu deinem Mobilgerät her.
  7. Tippe auf das verbundene Fernsehgerät und anschließend auf „Weitere Optionen“.
  8. Wähle „Bildschirm spiegeln (Smart View)“.

Weitere Informationen zu dieser Möglichkeit, das Handy auf dem Smart-TV zu streamen, finden Sie auf der Seite:

https://www.samsung.com/de/support/tv-audio-video/what-is-screen-mirroring-and-how-do-i-use-it-with-my-samsung-tv/

 

4.    Handy und Cloud/Server

Kommen wir nun zu einer ebenfalls sehr wichtigen Frage, wenn es um einen zentralen Speicherort von Medien geht. Das Setting lautet immer noch Eigenheim. Es geht um Bilder, Videos, Musik und allerlei andere Dateien, die gut zugänglich gelagert werden. Stellen Sie sich vor, Sie haben fünf Geräte, welche Medien produzieren oder abspielen. Sollte eines dieser Geräte verloren gehen oder den Geist aufgeben, sind auch die Daten weg. Wenn die Inhalte jedoch unabhängig vom Gerät auf einem Server oder in einer Cloud gelagert werden, bleibt alles erhalten. Es können sogar beliebig neue Gerätschaften hinzugefügt werden. Zudem wird die lästige Hin-und-her-Übertragung von Medien überflüssig.

Welches Konzept passt besser in die eigenen vier Wände – Cloud oder Server? Man sollte hier einmal abwägen, was man Zuhause an Dateien hat, wie und wer sie nutzt und wie groß die Daten sind. Meistens lassen sich Server in größeren Unternehmen finden. Sie bieten einen überschaubaren, in sich geschlossenen Raum und dienen vor allem dazu, große Datenmengen zu speichern. Logisch gedacht, ist eine Cloudlösung fürs Zuhause wohl die bessere Variante.


Was macht eine Cloud aus? Welche Vor- und Nachteile gibt es hierbei?

Vorteile von Clouds

  • Es lässt sich von überall auf der Welt auf die Cloud zugreifen
  • Clouds sind als Server an sicheren Orten auf der Welt gelagert und stehen damit nicht Zuhause
  • Clouds werden permanent weiterentwickelt

Nachteile von Clouds

  • Bezahlung der Cloud meist im Abonnement – Kann teuer werden!
  • Der Standort der Server und was dort passiert, lässt sich nicht kontrollieren
  • Die Nutzung der Cloud steht und fällt mit der Internetverbindung

Wie zu erkennen ist, haben Clouds sowohl Vor-, als auch Nachteile. Ein weiterer ziemlich entscheidender Vorteil hierbei ist die Anschaffung. Während der Server physisch gekauft, verbaut und installiert werden muss, kann die Cloud in einigen Minuten startklar sein. Dann heißt es nur noch: Handy raus, Daten hochladen und genießen!


Schlusswort

Wir konnten in vier Punkten zeigen, wie das Handy zu Hause schnell und praktisch großen Nutzen erzeugt. Im Mittelpunkt steht natürlich das Smart-Home, also das intelligente Zuhause. Dies bildet Zukunftstendenzen ab. Wie in vielen anderen Artikeln bei uns, wird auch hier an 5G gedacht – und 5G wird alles noch steuerbarer und schneller machen. Das Smart-Home in Echtzeit und Augmented Reality stehen vor der Tür. Ziemlich sicher ist schon jetzt: Der neue Mitbewohner mit der künstlichen Intelligenz lebt bereits in vielen Eigenheimen und wird demnächst möglicherweise auch Sie besuchen!

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