Bluetooth Kopfhörer Strahlung: Unbedenklich oder schädlich?

Von Rene Reinisch

Zu Beginn der Digitalisierung wurde aus der Angst vor Funkstrahlung ein regelrechter (negativer) Hype. Allmählich gehört der sogenannte Elektrosmog zum Alltag in Stadt und Land, im Berufsleben und privaten Wohnumfeld. Dabei sind Bluetooth Verbindungen deutlich weniger belastend als andere funkgesteuerte Geräte im Vergleich.

Erklärung zur Bluetooth Funktionsweise

Der Funkstandard Bluetooth ist in vielen elektrotechnischen Geräten verbaut und wohl den meisten Leuten bekannt. Hochfrequente elektromagnetische Felder dienen der Kommunikation zwischen zwei oder mehr solcher kompatiblen Geräte. Die sehr stabile Verbindung dieses Standards ermöglicht kabellosen Datenaustausch über kurze Entfernungen. Die mögliche Distanz ist in drei Klassen (Eins, Zwei und Drei) eingeteilt. Bluetooth in Kopfhörern gehört zu den Sendern und Empfängern der Klasse Zwei. Strahlung wird während des Datenaustauschs vom menschlichen Körper in noch nicht erforschter Menge aufgenommen. Ein eventuell bedenklicher Höchstwert liegt laut Bundesamt für Strahlenschutz bei zwei Watt pro Kilogramm, bezogen auf einzelne Körperteile. Bei Kopfhörern und Handys ist dies der Kopf.

Strahlungswerte von verschiedenen Funkgeräten im Vergleich

Zur Klasse Eins gehören beispielsweise Apple Airpods mit einem SAR-Wert am Körper von 0,99 Watt, am Ohr mit 0,95 Watt. Der Grenzwert von zwei Watt ist damit deutlich unterschritten, diese Art Kopfhörer sind also unbedenklich. Bluetooth-Kopfhörer vieler anderer Marken gehören zu Klasse Zwei, wenige zu Klasse Drei. Hinsichtlich der Reichweite liegen diese bei etwa zehn Metern. Das reicht für den Datenaustausch zwischen dem Smartphone oder Handy und den Bluetooth-Kopfhörern bei deutlich geringerer Strahlung vollständig aus. Einzig sehr nahe aneinander betriebene Bluetooth-Geräte können den Strahlenwert erhöhen. Empfehlenswert ist daher beim Telefonieren mit Bluetooth-Kopfhörern die Nutzung der Freisprecheinrichtung. Denn die Höchstwerte sind Empfehlungen, solange keine Langzeitstudien zur tatsächlichen Auswirkung von elektromagnetischer Strahlung auf Kopf und Körper der Anwender vorliegen. So könnt ihr mit simplen Kniffen und einer gezielten Reduzierung vorbeugend agieren. Auch wenn es derzeit keine größeren Bedenken gibt, könnt ihr so auf Nummer sicher gehen.

Empfehlung für die Reduzierung von Strahlung im Alltag

In der Firma oder öffentlichen Bereichen könnt ihr eine Strahlenbelastung nicht beeinflussen. Zu Hause habt ihr diverse Möglichkeiten, Strahlung im Alltag zu reduzieren:

-Legt nachts euer Handy / Smartphone nicht direkt neben euren Kopf. Schaltet auf den Flugmodus um, falls ihr euch durch das Gerät wecken lasst.

-Stellt euren WLAN-Router in einen Raum im Haus, den ihr und andere wenig benutzen. Gute Varianten sind der Schuhschrank im Flur oder die abgeschlossene Speisekammer.

-Schaltet alle Geräte aus, wenn ihr sie gerade nicht verwenden möchtet und ihr euch zu Hause aufhaltet. Bluetooth schaltet sofort auf betriebsbereit, sobald ihr die Sendetechnik wieder einschaltet.

Besser Bluetooth Kopfhörer oder Headset als Handy am Ohr

Bluetooth Strahlung ist unbedenklich, jedoch noch nicht in Langzeitstudien erforscht. Angst vor eventuellen Auswirkungen von Elektrosmog könnt ihr verringern, wenn ihr auf Bluetooth Kopfhörer der Klasse Zwei von vorher Klasse Eins umsattelt. Schließlich verringert auch das Headset am Ohr diejenigen Strahlungsanteile, die ganz nahe an eurem Kopf vom Körper aufgenommen werden.

Fazit

Bluetooth Kopfhörer jetziger Generationen strahlen weniger als Handy und Smartphone aus. Hier muss aber auch klar gesagt werden, dass Smartphones bzw. Handys im Vergleich zu Kopfhörern etwas mehr Strahlungen aufweisen, dennoch: Auch diese Mengen sind bisher als unbedenklich einzustufen. Es wäre in der heutigen Zeit des Verbraucherschutzes auch absolut undenkbar, dass solch “schädlichen” Geräte in den Umlauf gelangen dürften. Langzeitstudien zur Auswirkung des Elektrosmogs auf den menschlichen Körper liegen dennoch nicht vor. Ferner empfiehlt es sich – auch zum Energiesparen – funkgesteuerte Geräte so wenig wie möglich zu verwenden. 

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