Kurzzusammenfassung
- Der „Martinelli“-Kettenbrief: Der Martinelli-Kettenbrief verbreitete auf WhatsApp die Warnung vor einem angeblich gefährlichen Video, das das Smartphone infizieren soll.
- Faktencheck: Der sogenannte Martinelli-Virus ist ein reiner Mythos. Es gibt weder ein solches Virus-Video noch Hinweise auf tatsächliche Infektionen.
- Psychologie der Kettenbriefe: Kettenbriefe werden oft aus Angst und Unsicherheit geteilt. Dieses Verhalten verstärkt Panik und sorgt für eine schnelle Verbreitung von Fehlinformationen.
Ursprung des „Martinelli“-Virus-Hoax: Was ist der Martinelli-Kettenbrief?
Der „Martinelli“-Virus-Hoax ist eine der bekanntesten Falschmeldungen, die sich auf WhatsApp verbreitet haben. Die Nachricht warnt vor einem angeblichen Virus-Video mit dem Namen „Martinelli“, das das Smartphone unbrauchbar machen soll, sobald es geöffnet wird. Der Kettenbrief besagt, dass das Video nicht angesehen werden darf, da es „in 10 Sekunden das Telefon zerstört.“ Dazu wird häufig ein Aufruf angehängt, die Nachricht an alle Kontakte weiterzuleiten.
Der Ursprung dieser Meldung ist unklar, doch sie hat sich vor allem durch die schnelle und einfache Weiterleitungsfunktion auf WhatsApp rasant verbreitet. Solche Kettenbriefe, die zur Warnung vor vermeintlichen Gefahren aufrufen, finden immer wieder zahlreiche Abnehmer, da sie meist durch dramatische und alarmierende Formulierungen hervorstechen. Seit der ersten Verbreitung des Martinelli-Hoaxes taucht die Nachricht immer wieder in abgewandelter Form auf und erreicht so auch neue Nutzer, die bisher nichts davon gehört haben.
Faktencheck: Warum der Martinelli-Virus ein Fake ist
Ein genauer Faktencheck zeigt, dass der Martinelli-Virus ein Mythos ist. Weder existiert ein solches Video, das das Gerät beschädigt, noch ein Virus, der sich über ein Video auf WhatsApp verbreitet. Sicherheitsforscher und technische Analysten konnten die Existenz des angeblichen Virus nie bestätigen, und WhatsApp selbst hat mehrfach betont, dass solche Gerüchte unbegründet sind.
Der Martinelli-Hoax ist ein klassisches Beispiel für Fake-News im digitalen Raum. Die Nachricht macht sich die Angst vor einer Bedrohung zunutze und verstärkt diese durch dramatische Aussagen und die Aufforderung, die Information weiterzuleiten. Der Mythos des Martinelli-Virus zeigt, wie einfach sich Fehlinformationen verbreiten lassen und wie schnell Menschen auf Warnungen ohne belegbare Quellen hereinfallen. Solche Fake-News tauchen immer wieder in verschiedenen Kontexten auf, weil sie an die Grundängste der Menschen appellieren – etwa die Sorge, dass ihre persönlichen Geräte und Daten gefährdet sein könnten.
Die Verbreitung solcher Mythen wird durch die Weiterleitungsfunktion auf WhatsApp zusätzlich gefördert. WhatsApp selbst hat deshalb Maßnahmen wie die Begrenzung der Weiterleitungsanzahl eingeführt, um das Teilen von Fake-News einzudämmen.
Psychologie hinter WhatsApp-Kettenbriefen: Warum sie so oft geteilt werden
Die Popularität von Kettenbriefen wie dem Martinelli-Hoax auf WhatsApp lässt sich auch psychologisch erklären. Menschen teilen solche Nachrichten oft aus Angst und Unsicherheit. Wenn eine Nachricht eine drohende Gefahr ankündigt und uns auffordert, die Information zu verbreiten, fühlen sich viele Menschen verpflichtet, ihre Kontakte zu warnen. Sie möchten die Verantwortung nicht allein tragen und ihre Freunde und Familie schützen, auch wenn sie selbst nicht genau wissen, ob die Nachricht stimmt.
Darüber hinaus spielt auch die Faszination für das Mysteriöse und Gefährliche eine Rolle. Ein Virus, der sich über ein Video verbreitet und das Smartphone unbrauchbar macht, klingt wie etwas aus einem Thriller und regt die Fantasie an. Da die Bedrohung „unsichtbar“ ist, erscheint sie umso gefährlicher – obwohl sie in der Realität gar nicht existiert.
Auch die Struktur von Sozialen Netzwerken wie WhatsApp fördert die Verbreitung von Kettenbriefen. Die Nachrichten kommen oft von Freunden oder Verwandten, die wir als vertrauenswürdig einstufen. Die „Teile-diese-Nachricht“-Aufforderung wirkt verstärkend, da viele Menschen glauben, durch das Teilen etwas Gutes zu tun, auch wenn sie die Information nicht überprüfen. Diese Dynamik ist ein zentraler Grund, warum sich Falschmeldungen so schnell verbreiten und warum der Martinelli-Mythos immer wieder auftaucht.