Kinder und Jugendliche verfügen heutzutage fast immer über ein Smartphone, um jederzeit erreichbar zu sein. Jedoch kann das vor allem für die Eltern mit einer großen Herausforderung einhergehen. Einerseits sind die Geräte mit dem passenden Jugendschutz abzusichern, andererseits drohen Gefahren durch Cyberkriminelle aus dem Internet. Deswegen gewinnt das Thema Online-Sicherheit zunehmend an Bedeutung.
Wir erklären Ihnen, worauf Sie zu Hause und auf Reisen achten sollten, um die ganze Familie vor Risiken aus dem Internet schützen zu können.
Kinder und Jugendliche vorab zu Cybergefahren informieren
Angreifer aus dem Internet nutzen gerne die Leichtgläubigkeit von Kindern und Jugendlichen aus. Sie verschicken Nachrichten mit Links zu schädlichen Seiten oder tarnen Schadsoftware als kostenlose Spiele. Das ist für Minderjährige mit kleinem Budget besonders verlockend, kann sich aber am Ende als signifikante Gefahr für Datenschutz und Privatsphäre erweisen.
Viel Geld gibt es bei dieser Zielgruppe in der Regel zwar nicht zu holen, doch an sensiblen Daten wie Log-ins, Passwörtern, Namen und Adressen sind Betrüger praktisch immer interessiert. Diese können sie nämlich im Darknet verkaufen oder damit weiteren Missbrauch betreiben. Aus diesem Grund ist es wichtig, vorab die nötige Aufklärungsarbeit zu leisten.
Wer selbst kein Experte ist, sollte sich zumindest zu den gängigsten Betrugsmaschen im Internet informieren. Anschließend gilt es, Kinder und Jugendliche darüber aufzuklären und klarzustellen, dass Nachrichten von Unbekannten und dubiose Seiten mit kostenlosen Apps eine reale Gefahr für die Online-Sicherheit darstellen können.
Jugendschutzeinstellungen auf dem Handy richtig setzen
Das Internet lockt mit allerlei Inhalten, und viele davon eignen sich schlichtweg nicht für Minderjährige. Früher war das ein riesiges Problem – heute bieten die meisten Hersteller von Handys und Apps aber einen umfassenden Jugendschutz an. Entsprechende Optionen findet man in den System- und Appeinstellungen moderner Smartphones.
Positiver Nebeneffekt: Viele gefährliche Seiten mit Phishing, Viren und Malware sind dann gar nicht mehr aufrufbar. Das steigert also nicht nur den Jugendschutz, sondern schützt auch vor gefährlichen Angeboten im Internet. Doch manchmal reichen die inkludierten Einstellungen einfach nicht aus. Dann bietet sich eine separate Jugendschutz-App an.
Entsprechende Angebote lassen sich nach kurzer Suche im Internet finden. Diese Tools dienen zur Geräteverfolgung, haben eine Paniktaste für Notsituationen, prüfen alle Nachrichten, bieten Fernzugriff an und schicken am Ende des Tages einen ausführlichen Bericht. Eine solche App kann sich speziell bei jüngeren Kindern als gute Investition erweisen.
Übertragungen zu Hause und unterwegs zusätzlich absichern
Unsichere Netzwerke dienen oft als Einfallstor für Hacker, die genau nach solchen Möglichkeiten suchen. Wenn die ganze Familie im Haus das Internet nutzt, ist ein moderner Router mit Firewall praktisch ein Muss. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, das Netzwerk nur auf bekannte Geräte zu beschränken, sodass Angreifer es noch schwieriger haben.
Wenn man jedoch mit der Familie verreist, ist die Nutzung von öffentlichen WLANs nahezu unvermeidbar, ob im Hotel oder im Café. Das kann sich manchmal als Risiko erweisen, da Übertragungen innerhalb des WLANs unverschlüsselt und somit für alle lesbar sind. Betrüger könnten im schlimmsten Fall sogar Zahlungs- oder Kreditkartendaten abgreifen.
Wer sich davor schützen möchte, greift einfach zu einem Handy-VPN. Diese nützliche App baut eine verschlüsselte Verbindung auf und sichert somit alle Daten gegen unbefugte Zugriffe ab. Besonders praktisch: Bei seriösen Anbietern reicht ein einziges Abo, um die ganze Familie inkl. dem Router zu Hause zusätzlich abzusichern.
Alle Geräte auf einem aktuellen Stand halten
Einige Eltern machen den Fehler, ihren Kindern ein altes, ausrangiertes Handy zu geben. Das ist zwar etwas günstiger, kann aber mit einem Nachteil einhergehen. So werden speziell ältere Android-Smartphones meistens gar nicht mehr mit Updates versorgt. Bekannte Sicherheitslücken bleiben dann offen und bieten Schadsoftware und Angreifern Zutritt.
Deswegen ist es wichtig, ein Smartphone mit aktuellem Betriebssystem und regelmäßigen Updates zu kaufen. Es muss kein High-End-Gerät oder Flagship sein, aber zumindest noch vom Hersteller für einige Jahre unterstützt werden. Das ist übrigens auch für die Eltern ein wichtiger Tipp – veraltete Handys sind nicht nur langsam, sondern auch unsicher.
Um sich im Alltag nicht mit Updates herumschlagen zu müssen, sollte unbedingt die automatische Updatefunktion aktiviert werden. Notwendige Neustarts lassen sich sogar über die Nacht planen, sodass es tagsüber keine nervigen Unterbrechungen bei der Nutzung gibt. Installierte Apps sollten ebenfalls regelmäßig über den Store aktualisiert werden.
Wenn Sie sich an alle zuvor genannten Tipps halten, ist ein guter Schutz für die ganze Familie problemlos möglich.