LE Audio und Bluetooth 5.4: Diese neuen Funktionen sind einen Blick wert

Von Rene Reinisch

Kabellose Kopfhörer sind mittlerweile alltäglich. Aber was vielen unbekannt ist: In den letzten Jahren hat sich die Bluetooth-Technologie erheblich verbessert. Die Bluetooth-Versionen 5.2 bis 5.4 bringen zusammen mit den neuen LE Audio-Standard Funktionen mit sich, die das Hörerlebnis deutlich verbessern können – und das alles bei einem geringeren Energieverbrauch. Besonders spannend: Funktionen wie Auracast schaffen völlig neue Nutzungsmöglichkeiten, von geteilten Audio-Streams in Fitnessstudios bis hin zu barrierefreien Ansagen an Flughäfen. Die neuesten Smartphones von Samsung und Apple bieten diese Technologie schon an, und bis 2025 werden wahrscheinlich viele weitere Geräte folgen.

 

Der Unterschied liegt im LC3-Codec.

Im Zentrum von LE Audio steht der LC3-Codec, welcher den SBC-Codec mit seinen vielen Einschränkungen ersetzt.  Die Verbesserung ist klar erkennbar: Bei einer halbierten Bitrate bietet LC3 eine bessere Klangqualität als sein Vorgänger. Das heißt im Detail, dass Musik oder Podcasts mit mehr Klarheit und Detailreichtum klingen, während der Akku geschont wird.  Nutzer profitieren doppelt – längere Laufzeiten und ein verbesserter Sound schließen sich nicht mehr aus.

 

Im Alltag wird die hohe Effizienz des neuen Codecs besonders deutlich. Wer täglich mehrere Stunden Musik hört oder in Video-Calls ist, wird die deutlich verlängerten Akkulaufzeiten merken. Zudem erlaubt die reduzierte Bitrate eine stabilere Verbindung, selbst in Umgebungen mit einer hohen Anzahl von Bluetooth-Geräten.

 

Multi-Stream-Audio: Der Weg zu echten Stereo-Erlebnissen

Ein weiteres Plus von LE Audio ist die Fähigkeit, mehrere unabhängige Audio-Streams zu unterstützen. Im Fall von True Wireless Kopfhörern heißt das: Die linken und rechten Ohrhörer bekommen separate, aber perfekt synchronisierte Signale. Es mag auf den ersten Blick technisch wirken, hat aber praktische Folgen. Die Stereo-Trennung verbessert sich, was man besonders bei Musik mit räumlichen Effekten oder beim Gaming bemerkt.

 

Darüber hinaus behebt Multi-Stream-Audio ein bekanntes Problem: Bei vielen älteren TWS-Kopfhörern ist ein Ohrhörer der Master, der das Signal an den anderen weiterleitet. Das kann Nachverzögerungen oder Ausfälle zur Folge haben. Dank LE Audio kommunizieren die Ohrhörer direkt mit dem Quellgerät, was die Verbindung verbessert.

 

Auracast macht Audio-Sharing im öffentlichen Raum möglich

Auracast ist wahrscheinlich das Feature, das die meisten neuen Anwendungsfälle ermöglichen könnte. Die Technologie macht es möglich, Audio-Streams öffentlich zu teilen, ähnlich wie bei einem WLAN-Netzwerk. Praktisch heißt das: In einem Fitnessstudio könnte der Ton verschiedener TV-Geräte per Auracast gestreamt werden. Alle, die kompatible Kopfhörer nutzen, können einfach den gewünschten Stream auswählen und hören mit, ohne eine Verbindung im Voraus einrichten zu müssen.

 

Die Anwendungsbereiche reichen weit über Spaß und Spiel hinaus. An Flughäfen oder Bahnhöfen werden Durchsagen direkt an Kopfhörer oder Hörgeräte übertragen – so sind sie klarer und es gibt kein störendes Hintergrundgeräusch.  In Museen oder bei Führungen entfallen Leihgeräte, weil Besucher den Audio-Guide über ihre eigenen Kopfhörer nutzen können. Samsung hat Auracast schon in seinen Galaxy-S23- und S24-Modellen implementiert, und andere Hersteller folgen diesem Beispiel.

 

Echtzeit-Übertragung ohne merkliche Verzögerung

Mit einer minimalen Latenz von unter 0,003 Sekunden ist LE Audio ein Fortschritt, der über Gamer und Film-Enthusiasten hinaus von Bedeutung ist.  In zahlreichen digitalen Bereichen etabliert sich die Echtzeit-Übertragung als Standard. Zahlungssysteme zeigen ähnliche Entwicklungen: Während es in der Vergangenheit Tage gedauert hat, Überweisungen per Banktransfer zu empfangen, ist es die Erwartung der Nutzer, dass es heute Sofortzahlungen gibt.  Genau an dieser Stelle kommen moderne Open-Banking-Lösungen ins Spiel.

 

Online Casinos mit Trustly ermöglichen Einzahlungen, die innerhalb von Sekunden auf dem Spielerkonto erscheinen – so schnell wie die Audio-Synchronisation bei LE-Kopfhörern.  Diese Parallele ist ein Indikator für einen größeren Trend: In allen Lebensbereichen schafft Technologie es, Wartezeiten abzuschaffen. Im Hinblick auf Audio heißt das: ein flüssiges Streaming ohne Lippensynchronisations-Probleme; bei Zahlungen bedeutet es: sofortige Verfügbarkeit.  These advancements rely on well-established protocols, achieving speed without compromising safety.

 

Zusammenspiel und Erreichbarkeit

Für die Nutzung von LE Audio müssen das Quellgerät und die Kopfhörer beide den Standard unterstützen. Die positive Nachricht: Die Verbreitung steigt schnell an. Samsung hat bereits eine Vielzahl von Geräten, darunter die Galaxy-S23- und S24-Serien sowie die Foldables Z Fold 5 und Z Flip 5, ausgestattet. Mit den iPhones 15 und 16 unterstützt Apple Bluetooth 5.3, hat jedoch LE Audio und Auracast bislang nicht aktiviert – hier könnten zukünftige Software-Updates Abhilfe schaffen.

 

Auch auf der Seite der Kopfhörer ist es ähnlich. Firmen wie Samsung mit den Galaxy Buds 2 Pro und Buds 3 Pro sowie verschiedene Bluetooth-Headset-Anbieter haben bereits Modelle, die LE Audio unterstützen. Viele älteren Geräten mit Bluetooth 5.2 oder höher ist es theoretisch möglich, per Firmware-Update nachgerüstet zu werden – jedoch entscheidet der Hersteller, ob und wann dies geschieht.

 

Was heißt das für euch?

Falls du 2025 neue Kopfhörer oder ein Smartphone kaufen willst, achte auf die Unterstützung von LE Audio. Die Technologie hat einen reifen Entwicklungsstand erreicht, die positiven Effekte sind sichtbar, und immer mehr Leute nutzen sie. Vor allem Auracast könnte in den nächsten Jahren überall zu finden sein – sei es im Fitnessstudio, am Flughafen oder bei öffentlichen Events. Die Ära, in der man Klangqualität und eine akzeptable Akkulaufzeit opfern musste, gehört der Vergangenheit an. Bluetooth ist gereift, und am Ende profitieren alle davon.

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