Als Endnutzer eines Handys befindet man sich in einer tückischen Lage, wenn es um die Frage nach einer Neuanschaffung geht. Der Grund hierfür sind die vielen Fragen, die beantwortet werden möchten. Wieviel darf das neue Handy kosten? Welches Modell ist das beste? Welcher Vertrag passt zu mir? Welcher Anbieter soll es sein?
Der heutige Artikel beschäftigt sich vor allem mit der letzteren Frage. Anbieter sind in Deutschland vor allem o2, Vodafone und Telekom. Alle Drei bieten ein breites Spektrum an Angeboten an. Ob Handys, Internet oder das Gesamtpaket – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Doch es gibt neben den faktischen Werten, wie Datenvolumen, Laufzeit oder das Gerät selbst, noch andere Attribute, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Hier ist vor allem die Netzqualität ein gutes Beispiel.
Unterschied zwischen Städten und ländlichen Regionen
Beim Netz liegt die Antwort nicht sofort auf der Hand. Wenn man in ländlichen Regionen lebt, kommt es vor, dass der Empfang schlecht ist. Das ist natürlich ärgerlich, vor allem, wenn man sich bereits einen Vertrag zugelegt hat und nun bezahlen muss.
Im Folgenden wird es daher eine Übersicht zu Anbietern und ihren Netzen geben. Einige Technikportale führen regelmäßige Tests dazu durch. Dies ermöglicht dem Endkunden, noch besser zu entscheiden und mögliche Fehlerquellen zu erschließen, bevor der neue Vertrag unterschrieben wird.
Netzqualität in Deutschland
Obwohl aktuell bereits das 5G-Netz groß angepriesen und umworben wird, sind wir noch Jahre von einer ordentlichen Funktionalität entfernt. Erst 2025 wird es flächendeckend verfügbar sein. Bis dahin muss daher das 4G/LTE-Netz seinen Dienst erweisen.
Wichtig ist sich an dieser Stelle deutlich zu machen, dass 4G nicht gleich 4G bzw. LTE nicht gleich LTE ist, sondern dass der Anbieter eine wesentliche Rolle dabei spielt, ob am Ende gutes oder schlechtes Netz verfügbar ist. Dafür gab es im Jahr 2020 eine Studie zur Netzqualität des zuletzt genannten Mobilfunkstandards. Zusammenfassend ist hier folgendes herausgekommen:
1. Telekom hat die beste 4G-Verfügbarkeit von allen Anbietern in Deutschland. Zudem gibt es bei diesem Anbieter den kleinsten Unterschied von 4G-Verfügbarkeit zwischen städtischen [wo das Netz meistens besser ist] und ländlichen Regionen.
2. Vodafone erreicht mit seinen Werten ein nicht ganz so gutes Ergebnis, ist jedoch nah dran. Der Anbieter übertrifft jedoch mit der 4G-Verfügbarkeit eine größere Anzahl städtischer Bereiche als die der Telekom.
3. Telekom führt die Download Experience im städtischen als auch im ländlichen Gebiet an – allerdings mit einem großen Unterschied an Qualität.
4. O2 schneidet bei der 4G-Verfügbarkeit am schlechtesten ab. Allerdings sind die Werte der Download Experience auf dem Land und in der Stadt relativ ähnlich.
Telekom: ein deutlicher Sieg
Tatsächlich zeigt die Studie deutliche Zahlen, was die Qualität dieser drei Anbieter betrifft. Telekom geht als klarer Gewinner aus dem Vergleich, während o2 hinterherhumpelt und dringend einen Gang zulegen muss. Besonders deutlich macht das der Wert der 4G-Versorgung auf dem Land.
In den neuen Bundesländern, aber auch im Westen, wie in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland gibt es Ausbaubedarf. Während o2 hier eine Verfügbarkeit von etwa 50 Prozent umsetzt, sind es bei der Telekom ganze 84,4 Prozent. Vodafone platziert sind knapp nach der Telekom.
Was heißt das nun für den Endkunden?
Solche Studien helfen ungemein, wenn es darum geht, sich am Ende nicht ärgern zu müssen. Das nervige Gefühl im Stau zu stehen und keinen Empfang zu haben lässt sich also durch gute Vorrecherche umgehen bzw. verringern.
Leider werden solche wichtigen und nützlichen Studien nicht unbedingt von den Anbietern an den potentiellen Kunden weitergegeben. Es bleibt also nichts anderes übrig, sich selbst auf den steinigen Weg des Mobilfunkkosmos zu machen.
Die besagte Studie findet sich sehr detailliert zum Nachlesen unter folgendem Link:
https://www.opensignal.com/2020/03/12/german-rural-4g-users-see-big-differences-in-4g-availability-and-download-speeds-between-operators
Ein Fazit
Schließlich lässt sich sagen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Gerade die oben genannte Erwähnung zum Thema 5G unterstreicht es relativ gut: 5G klingt gut und ist die Zukunft – Allerdings ist es derzeit (Ende 2020) so gut wie unbrauchbar. Die Technik ist noch nicht einmal ausgebaut und wird schon beworben. Viel Marketing – wenig Ergebnis beim Endkunden.
Bei der Neuanschaffung eines Tarifs daher keine zu schnellen Entscheidungen treffen und vor allem Perspektiven wechseln. Der Anbieter stellt sich natürlich immer ins beste Licht. Doch was sagt die Konkurrenz dazu? Gibt es Studien wie hier zur Netzqualität? Recherchieren heißt natürlich immer Zeit investieren. Dennoch lohnt es sich, um am Ende die Vertragsunterschrift nicht zu bereuen.